In der Tagesklinik, 13. August 2013

Gestern war ich wieder zur Blutkontrolle und zum Gespräch bei meiner Ärztin. Meine Werte sind in Ordnung, Wir haben die Medikation weiter reduziert.

Dann habe ich auch noch erfahren, dass eine Mitpatientin gestorben ist. Sie kam aus Neu Wulmstorf und wir haben uns auch schon mal ein Taxi geteilt. Da habe ich mich ganz schön erschreckt, als der Taxifahrer auf der Rückfahrt mir von ihrem Tod erzählte. Sie war eine sehr nette Frau, mit der ich mich gut unterhalten habe. Und obwohl sie nicht mehr die jüngste war und alle paar Tage in die Tagesklinik musste um Thrombozyten-Konzentrate zu bekommen, machte sie doch einen gesundheitlichen guten Eindruck auf mich.

Die Menschen, die ich dort in der Tagesklinik treffe, sind oder waren schwer krank – das ist mir klar. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie schon eine Woche später nicht mehr da sein könnten, ist ziemlich hoch – das wurde mir erst gestern so richtig bewusst.

Mir geht es ja erstaunlich gut, aber so ein positiver Verlauf ist nicht selbstverständlich! Gestern war da auch ein Mitpatient im Warteraum für KMT-Patienten, der erschreckend schlecht aussah. Vor zwei Wochen hatte er viel gesünder ausgesehen. Nun ja, bis jetzt habe ich mir nie bewusst gemacht, dass man sich ja eventuell zum letzten Mal sehen könnte und nie wieder eine Chance bekommt, ein nettes Gespräch weiter zu führen.